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Vorwort:
Ich möchte mich sehr für die konstruktive Kritik bedanken!
Gerade Grammatikfehler sind vermeidbare Ärgernisse. Ich werde mich dahingehend etwas mehr disziplinieren.
Der erste Teil ist in der Tat sehr sehr kurz. Ich war mir unsicher, ob die Geschichte überhaupt Anklang findet und wollte wohl erstmal einen kleinen Zeh ins Wasser tauchen. Ich will alles beherzigen um so besser zu werden.
Viel Spaß beim zweiten Teil!
Kapitel 2 – Abfahrt
Tröt-tröt-tröt-tröt –
„Nur noch fünf Minuten.”, quengelte Julia.
Sie tastete nach diesem unglückseligen Störenfried in Einhorngestalt und schmiss ihn, ohne die Augen zu öffnen, wahllos durchs’ Zimmer. Sie liebte diesen Wecker. Nadine, ihre beste Freundin und Sitznachbarin in ihrer Klasse, schenkte ihn ihr zu ihrem sechzehnten Geburtstag vor zwei Jahren. Es war so ein Wecker, ähnlich wie ein Kissen, der in die Snooze-Funktion ging, wenn man ihn wegwarf.
Zufrieden mit sich selbst und über die sofort eintretende Ruhe räkelte sich Julia, gähnte und drehte sich nochmal um. Fast augenblicklich dämmerte sie wieder weg.
Im gleichen Moment wachte Ben auf. Sein Zimmer lag gegenüber dem seiner Schwester. Aus seinem Handy tönte gerade sein Lieblingssong als Wecker. Er machte ihn absichtlich nicht aus um noch etwas länger dem Lied lauschen zu können. Gut gelaunt setzte er sich auf und streckte sich ausgiebig. Verschlafen rieb er sich den Schlaf aus den Augen, blinzelte und sah aus dem Fenster. Der Anblick dämpfte seine steigende Laune erheblich. Schwere, graue Wolken hingen am Himmel und die kahlen Äste des Apfelbaums vor seinem Fenster schwankten stark im Wind.
„Na großartig”, dachte er sich.
„Perfekte Aussichten aufs Skilaufen”.
Er stieg aus dem Bett und ging zu seinem Schrank.
„Alexa, guten Morgen”, murmelte er.
Die kleine graue Kugel im Bücherregal leuchtete kurz auf und fing direkt an zu arbeiten. Die Deckenlampe und die kleine Stehlampe neben seinem Schreibtisch erstrahlten hell und aus dem Lautsprecher des Echo ertönten die neuesten Nachrichten. Während er den Geschehnissen der letzten Stunden lauschte, zog er sich an. Beige Chino, schwarzes T-Shirt, schwarzer Pullover. Nicht sehr ausgefallen, oder gar interessant. Aber er mochte diesen Look. Die Kugel verstummte. Auf seine Frage, wie das Wetter im Bayerischen Wald wird, verflog seine getrübte Stimmung wieder. Sollte die Vorhersage stimmen, wird es ein fantastisches Wetter während der Klassenfahrt geben.
Angezogen, aber noch barfüßig verließ er sein Zimmer und machte sich zum Badezimmer am Ende des Flurs.
BAM-BAM-BAM — hämmerte es an der Tür. Julia schrak hoch und saß kerzengerade im Bett. Ihr Herz schlug ihr bis in die Kehle. Durch die geschlossene Zimmertür schallte ihr Bruder.
„Schwesterlein! Aufstehen!”,
Sie hörte wie ihr Bruder feixend wegging.
„Du Arschloch!”, rief sie noch.
Wirklich böse konnte sie ihm aber nicht sein. Sie war wieder eingeschlafen und wenn sie noch länger liegen blieb, würde das ein ganz schön stressiger Morgen werden. Auch wenn die Art des Weckens wirklich nicht angenehm gewesen ist. Ihr Bruder kannte sie eben wie kein anderer.
Julia sprang aus dem Bett und räkelte sich. Sie fühlte sich wie gerädert.
„Ich bin echt kein Morgenmensch”, dachte sie bei sich und ging zum Fenster.
Sie zog die Rollläden hoch und erblickte den wolkenverhangenen Himmel.
„Na großartig”, murmelte sie. „Perfekte Aussichten aufs Skilaufen”.
Sie drehte sich vom Fenster weg und schritt zur Tür. Blieb aber kurz vor der großen Spiegeltür ihres Schranks stehen. Sie hob ihr Schlafshirt etwas an. Ein viel zu großes, altes T-Shirt ihres Vaters von Iron Maiden, und begutachtete ihren flachen Bauch. Das Sixpack war gut zu sehen. Zufrieden drehte sie sich leicht und prüfte ihren Po, welcher von einer schwarzen Hotpants verdeckt war. Heute war wieder so ein Tag, an dem sie sich fragte, ob sie „fraulich” genug war. Hin und hergerissen, ob sie sich nun gut fand, oder eben nicht, beendete sie die Inspektion und ging hinaus aus ihrem Zimmer richtung Bad.
Die Tür zum Badezimmer war geschlossen. Julia trat darauf zu und klopfte.
„Komm rein”, tönte es von drinnen.
Sie öffnete die Tür und schritt hinein. Ihr Bruder stand gerade an einem der beiden Waschbecken und putzte sich die Zähne.
„Guten Morgen”, begrüßte er seine Schwester gut gelaunt.
Moin!”, erwiderte Sie und stellte sich an das zweite Waschbecken um ebenfalls mit Ihrer Morgenroutine zu beginnen.
„Wie hast du geschlafen?”, fragte Julia. Ben spuckte den Schaum aus bevor er antwortete.
„Sehr gut. Ich habe gestern noch meine Skiklamotten eingepackt. Die hatte ich vergessen”, grinste er. „Bin dann aber sehr zügig ins Bett gegangen. Und du?”
Er machte sich ans Haarstyling.
„Bissl kurz. Die Klamotten hatte ich auch vergessen”
Beide lachten los. Julia drehte sich um, entkleidete sich und ging unter die Dusche. Das war für die beiden nichts ungewöhnliches. Als Kinder hatten sie immer zusammen gebadet. Später haben escort topkapı sie sich zusammen im Schwimm,-und Freibad eine Kabine zum Umziehen geteilt. Aber gegenüber des Anderen hat sich nie wirklich eine Scham aufgebaut wenn man einander nackt sah. Nichtsdestotrotz kam Ben seit einiger Zeit nicht umhin Julia als das zu sehen, was sie war. Eine attraktive junge Frau und einfach jeder müsste die glücklichste Person auf dieser Erde sein mit diesem tollen Wesen zusammen sein zu dürfen und verrückt, wenn er nicht so empfände. Wobei wahrscheinlich eh niemand existierte der sie verdient hätte. Ihre Brüste waren nicht groß. Er schätzte sie auf ein kleines B-Körbchen. Die Schwerkraft schien jedoch keinerlei Auswirkung auf sie zu haben. Ihre Walnussgroßen hellrosa Höfe und kleinen, frech hervorstehenden Brustwarzen waren einfach perfekt. Sein Blick wanderte über ihren zierlichen, jedoch muskulösen Rücken, über einen wahnsinnig fest aussehenden Apfelpo und Beine, die nicht zu enden wollen scheinten. Sein Herzschlag beschleunigte sich und sein Blick wanderte verstohlen zu Ihrer Scham…
„Pass auf, dass dir deine Augen nicht herausfallen du perverser Lüstling!”, holte Julia belustigt ihren Bruder auf den Boden der Tatsachen zurück. Als diese beim Einseifen ihren Bruder ansah und erkannte, dass er zwar noch seine Hände in seinen Haaren hatte, aber sich keinen Millimeter regte und sie durch den Spiegel hindurch anstarrte.
Ben erschrak und spürte wie ihm das Blut ins Gesicht schoss.
„Was? Wie? Oh, sorry!” presste er peinlich berührt hervor und widmete sich schlagartig wieder seiner Frisur.
„Ich war gedanklich schon beim Apres Ski”, versuchte er die Situation zu überspielen. Es war ihm unangenehm, dass er sie beobachtet hatte. Und dass er sie als attraktiv empfand, verwirrte ihn.
„Reich mir mal bitte mein Handtuch”, warf Julia ein.
„Ich freu mich schon tierisch auf die Klassenfahrt. Wobei das Wetter uns wohl einen Strich durch die Rechnung machen wird…” meinte sie etwas geknickt.
„Oh, keine Sorge!”, beruhigte sie Ben, „wenn wir dem Wetterbericht Glauben schenken dürfen, soll es richtig gut werden!”
Er empfand Dankbarkeit. Seine Julia verstand es einfach, peinliche Situationen sofort zu entschärfen und nicht noch Salz in die Wunde zu streuen.
Julias Miene hellte sich auf — da klopfte es an der Tür.
„Habt ihr mal auf die Uhr geschaut ihr Nasen? in einer halben Stunde müsst ihr am Treffpunkt sein!”, hörten Sie ihren Vater durch die Tür.
„Seht zu, dass ihr fertig werdet. Ich fahr euch. Mama hat euch ein Lunchpaket als Frühstück fertig gemacht. Aber habt bloß nicht den Eindruck, dass wir damit gerechnet hätten. Das ist nämlich auf keinen Fall so,” schob er in übertrieben sarkastischen Tonfall hinterher. Sie hörten, wie er die Treppe herunter ging und beide starrten sich in die Augen. Dann, wie auf Kommando, jagten beide aus dem Badezimmer heraus in ihre jeweiligen Zimmer und machten sich chaotisch fertig. Zehn Minuten später standen die Zwillinge bei Ihren Eltern in der Küche. Ben hatte zwei verschiedenfarbige Socken an und Julias Haare waren klatschnass und verfilzen langsam, da sie sie weder gekämmt, noch geföhnt hatte. Nach schnellen „Guten Morgens” und Verabschiedungen und „viel Spaß- Wünschen” griffen die beiden sich die vorbereiteten Fresspakete von Mama, gaben ihr gleichzeitig links und rechts einen Kuss auf die Wange, schnappten sich die große Thermoskanne Kaffee die auch schon vorbereitet da stand und eilten mit Papa zum Auto. Einfach die Besten Eltern der Welt.
Kapitel 3 – Eine Busfahrt die ist lustig
„Wo bleiben die denn schon wieder?” fragte Herr Nagel laut in die Runde und schaute zum wiederholten Male auf die Uhr. 08:28 Uhr leuchtete ihm schwach das Ziffernblatt seiner Armbanduhr entgegen.
„Nadine?” rief er in die versammelte Runde.
„Ah, da bist du ja. Hast du was von den beiden gehört?” Er wusste, dass sie und Julia beste Freundinnen und einfach immer informiert waren, was die Andere gerade tat.
Nadine ist zum jetzigen Zeitpunkt 17 Jahre alt. Sie hatte Schulterlange fuchsig-rote Haare mit leichten Locken. Sie war einen halben Kopf kleiner als Julia, hatte aber eben jene „weibliche Figur” auf die ihre Freundin sie des Öfteren so beneidete.
Sie zog ihr Handy aus der Gesäßtasche ihrer Jeans und kontrollierte ihr Whatsapp. Keine neuen Nachrichten. Mit einem ratlosen Schulterzucken in Richtung ihres Klassenlehrers gab sie zu verstehen, dass sie keine neuen Infos für ihn parat hatte.
In dem Moment bog ein Auto auf den Schulparkplatz ein. Hoffentlich sind sie das, dachte Herr Nagel sich. Der Wagen hielt mit laufendem Motor direkt neben dem Bus und die Zwillinge sprangen aus dem Wagen.
„Tschüss Papa, danke fürs herfahren!”, trällerte Julia, huschte ums Auto herum auf die Fahrerseite und gab ihrem Vater durch das Autofenster einen dicken Schmatzer auf die Wange. Derweil holte Ben das Gepäck aus dem Kofferraum. Bernd hob die Hand zum Abschied, wendete und fuhr direkt wieder los. Er war ohnehin schon spät dran und musste escort kocaeli sich jetzt selbst sputen.
Wie die Unschuld vom Lande traten die Zwillinge zu ihrer Klasse, grüßten alle und strahlten in die Runde.
„Es freut mich, dass ihr euch dazu herablassen konntet auch zu erscheinen!”, sprach Herr Nagel die beiden leicht verärgert an.
„Aber es hätte mich auch gewundert, wärt ihr die Ersten gewesen.”
Wirklich böse konnte er ihnen nicht sein. Sie gehörten zu den besseren Schülern seiner Klasse und da konnte man schon mal verzeihen, dass sie so chaotisch waren.
“Verstaut eure Koffer bitte im Bus. So, und jetzt einmal durchzählen bitte!”
Mit dem letzten Satz richtete er sich an die gesamte Truppe. Julian, welcher gerade ganz außen stand, fing an.
“Eins”, sagte er laut und im genervten Tonfall.
Die Zwillinge schlossen, da sie noch das Gepäck verstauten, mit 22 und 23 ab. Damit waren sie vollzählig.
“Gut,”, begann Herr Nagel, “allesamt in den Bus. Wir können los!”
Wie nicht anders zu erwarten war, begann sofort ein Geschubse und Gedränge um die vermeintlich besten Plätze und ein gezeter wer jetzt neben wem sitzen wollte, durfte oder musste. Die Zwillinge, pfiffig wie sie nunmal waren, hatten das bedacht und blieben direkt nach dem Verstauen an der hinteren Bustür stehen. Damit waren sie jetzt auch die Ersten die einstiegen und setzten sich ganz nach hinten, damit sie mit Nadine zusammensitzen konnten. Erfolgreich vertrieben sie jeden, der vorhatte sich auf den direkten Sitz neben sie zu setzen, bis sich Nadine endlich zu ihnen durchquetschen konnte. Sie strahlte die beiden an und setzte sich dankbar neben ihre Freundin. Ben saß am Fenster. Nadine und er waren durch Julia zwangsweise irgendwann zu Freunden geworden und so unternahmen die drei häufig etwas gemeinsam.
Der allgemeine Tumult legte sich und nachdem nun jeder einen Platz gefunden hatte, mit dem er mehr oder weniger zufrieden war, fragte der Klassenlehrer noch ein letztes Mal von vorne:
“Hat jetzt jeder alles dabei? Noch können wir darauf reagieren!”.
Totenstille.
Nur neugierige Blicke rundherum ob sich jemand meldete oder hektisch anfing zu kramen.
“Nun gut. Dann gehts los!”
Der Busfahrer startete den Motor und langsam dirigierte er das Ungetüm über den engen Schulparkplatz auf die Straße. Die Lautsprecheranlage knackte und dieser meldete sich über sein Mikrofon zu Wort.
“Moin miteinander, ich heiße Gerd. Ich habe mit euch heute das Vergnügen etwa acht Stunden auf der Straße zu verbringen. Mir ist klar, dass das eine sehr lange Zeit sein kann. Trotzdem möchte ich euch um folgendes bitten. Bei mir hier vorne bleibt es bitte ruhig und ohne Ablenkungen. Nutzt die Toilette bitte so, dass sie danach noch weiter genutzt werden kann und wenn ihr euch gegenseitig die Köpfe einschlagen wollt, dann bitte so, dass meine Sitze keine Spritzer abbekommen. Vielen Dank!”
Vereinzelt wurde gelacht, viele schmunzelten zumindest. Es schien, sie hätten einen recht lockeren Typen als Busfahrer abbekommen.
Während der nächsten halben Stunde war im Bus noch eine aufgeregte Stimmung. Es wurde sich viel unterhalten, Plätze miteinander getauscht, gelacht – nachdem der Bus den Speckgürtel Hamburgs aber verließ und ruhig und gemütlich über die Autobahn fuhr, wurde es entspannter. Die Schüler beschäftigten sich mit ihren Handys, oder Tablets. hatten Kopfhörer in den Ohren, aßen, tranken, oder schliefen. So auch Ben. Er schaute sich auf seinem Tablet die Herr der Ringe Trilogie an. Am Vorabend hatte er diese und ein paar andere Filme extra bei Netflix noch zum offline schauen herunter geladen und hatte auf jeden Fall vor daraus einen Marathon zu machen. Neben sich unterhielten sich Nadine und Julia angeregt. Davon bekam er jedoch nichts mit und so verging die Zeit. Für die einen schneller, für manche zäh wie Kaugummi.
“…haben uns den ganzen Abend angeschwiegen. Es war so unangenehm”, beschwerte sich Nadine. Sie erzählte gerade über ihr gestriges Date mit einem Jungen aus der Parallelklasse.
“Ich wollte nur nicht unhöflich sein. Aber nach dem Dessert hab ich nur noch schnell bezahlen wollen und mich verabschiedet. Er war glaub ich ganz schön geknickt.” In Ihrer Stimme schwang ein wenig Mitleid mit. Julia, die wusste, dass ihre beste Freundin ein schlechtes Gewissen hatte, wollte gerade antworten und ihr gut zureden, dass das ganz offensichtlich nicht der Richtige war, als sie einen Druck an ihrer Schulter merkte. Überrascht sah sie zur Seite. Ben war eingeschlafen und mit seinem Oberkörper zur Seite gerutscht. Leicht schnarchend kuschelte er seine Wange an ihren Oberarm, sog unbewusst ihren Geruch ein und ein leichtes lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab.
“Er sieht so süß aus, wenn er schläft”, dachte sie sich während sie ihm eine wilde Haarsträhne aus dem Gesicht strich, lächelte ebenfalls unbewusst und blickte ihn mit verträumten Augen an. Irgendwo tief in sich hörte sie ein leises Schnurren.
Jäh wurde sie wieder in die Realität gerissen.
“Hallo! şişli escort bayan Erde an Julia!”. Grinsend beobachtete Nadine die Szenerie.
“Meine Güte, du warst ja ganz weit weg”, scherzte sie.
“Hat… Ben eigentlich aktuell was am Laufen?”, versuchte Nadine jetzt ganz beiläufig und möglichst scheinheilig zu erfragen.
“Ähm”, überlegte Julia. “Nein”, wollte sie antworten. “Ja,” kam aus ihrem Munde. “Soweit ich das weiß, hatte er kürzlich etwas in der Richtung erwähnt.”.
Julia war von sich selbst überrascht. Ihr war nicht klar, wieso sie gerade log. Sie war verwirrt.
“Wobei, nein, ich glaube momentan ist er Single.”, korrigierte sie sich selbst. “Wieso fragst du? Jetzt sag nicht, du bist scharf auf meinen kleinen Bruder?” Julia schaute ihre Freundin ungläubig an.
“Naja, er ist sehr attraktiv und nett. Wieso also nicht?” Nadine grinste über beide Ohren.
“Er ist nicht ‘nett’ “. Julia betonte das letzte Wort mit Absicht sehr abwertend.
“Er ist unglaublich liebevoll und weiß immer sofort, wenn es einem nicht gut geht. Er denkt nie zuerst an sich und kann sich für so vieles begeistern, dass es nie langweilig ist mit ihm. Er macht aus jedem der ihm nahe kommt einen besseren Menschen und das auch noch ganz unbewusst!”. Die Worte flossen einfach nur aus ihr heraus, ohne das sie genau wusste, was sie formulierte.
Nadine starrte sie mit offenem Mund an. Julia erwiderte ihren Blick und der kleine Gefühlsausbruch wurde ihr peinlich. Leicht errötend fragte sie:
“Was denn? Ist so! Er ist der beste kleine Bruder den man sich wünschen kann und ein ganz wundervoller Mensch.” Ein wenig trotzig und auch um dieser Thematik zu entkommen griff sie ihr Handy und öffnete Instagram. Sie wischte wahllos durch ihren Feed ohne auf den Inhalt zu achten.
“Was für ein peinlicher Auftritt war das denn?”, dachte sie bei sich.
Ihre Sitznachbarin ging nicht weiter darauf ein und zückte ebenfalls ihr Handy. Sie wusste wenn es Zeit war das Thema zu wechseln und war neidisch über so eine innige Geschwisterbeziehung. In solchen Momenten fand sie es sehr schade, dass sie nicht so ein Verhältnis zu ihrer großen Schwester hatte.
Irgendwann döste auch Julia ein. Ihr Kopf kippte sachte an den ihres Bruders und die Stunden vergingen…
Kapitel 4 – Die Ankunft
Der Bus schwankte von kinks nach rechts, vor und zurück, über die unebenen, engen Straßen nahe des kleinen Ski-Ortes. Julia wachte unsanft auf und blinzelte verwirrt und desorientiert.
“Guten Morgen du Schlafmütze”, begrüßte Ben sie fröhlich.
“Wir wollten dich eh gleich wecken”, meldete sich Nadine von der anderen Seite.
“in wenigen Minuten sind wir da.” Julia sah, an Nadine vorbei, aus dem Fenster welches in Fahrtrichtung Links war und blickte an eine Steilwand. Sie drehte ihren Kopf in die andere Richtung, und wollte an Ben vorbei aus dem Fenster schauen. Dieser versperrte ihr aber etwas die Sicht, da er sie immer noch über beide Ohren anstrahlte.
“Nimm doch mal deinen hässlichen Gollumkopf beiseite”, nöhlte sie ihn an, griff mit ihrer linken Hand sein ganzes Gesicht und drückte es mit sanfter Gewalt an die Kopfstütze. Alle in Hörweite, einschließlich Nadine und die Zwillinge prusteten los vor Lachen. Nun hatte sie endlich freie Sicht auf ein unglaublich beeindruckendes Panorama. Unberührte Natur, steile Klippen, Berge und Täler – und Massen an Schnee, soweit das Auge reicht. Hier und Da sah man ein paar kleinere Ansammlungen von Gebäuden, die das Bild aber in keinster Weise störten.
“Wow ist das schön….” hauchte Julia.
Das sie immer noch Bens Gesicht hielt, hatte sie ganz vergessen.
“Ähm, Schwesterchen?”, meldete sich dieser jetzt zu Wort.
“Huch”, erwiderte sie daraufhin und grinste ihn frech an, als sie ihn aus dem Griff entließ.
Wenige Minuten später fuhr der Bus vor einer hübschen, gemütlich aussehenden Pension im Stile eines Walderhauses vor. Herr Nagel meldete sich zu Wort.
“Einmal hergehört bitte! Jeder kontrolliert jetzt seinen Sitz und alles drum herum damit nichts vergessen wird! Schaut auch in der Gepäckablage, zwischen und unter den Sitzen nach.
“Es entstand ein ziemliches durcheinander als 23 Schülerinnen und Schüler ihre Plätze kontrollierten, ihre Hosentaschen und Handgepäcke. Kurz danach standen alle vorm Bus. Koffer, Taschen, etc. waren bereits empfangen worden und nun warteten alle frierend und zitternd darauf, dass Ihr Lehrer wieder aus der Pension herauskam. Er war kurz hineingelaufen um sich und seine Schüler anzumelden.
“Oh man wo bleibt der Kerl?”, jammerte Julia. Sie trat von einem Fuß auf den Anderen um in Bewegung zu bleiben und ihre Zähne klapperten. Besorgt um seine große Schwester öffnete Ben seinen Mantel, trat hinter sie und umschloss sie mit diesem. Sie erkältete sich doch immer so schnell… Dank des enormen Größenunterschiedes der Zwillinge, passte sie ziemlich gut mit in das Kleidungsstück hinein und es reichte sogar gerade so, um ihn wieder zu schließen.
“mmmmh, mein Retter”, bedankte sie sich bei Ben und schmiegte sich an ihn. Er war so schön warm. Und er duftete toll. Irgendwie erinnerte sie der Geruch an ein offenes Kaminfeuer. Schon wieder vernahm sie ein leises schnurren aus ihr heraus. Egal. Einbildung ist ja schließlich auch eine Bildung, dachte sie sich und genoss die Wärme.
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